Der Fall Drygalla Eine Geschichte mit vielen Verlierern

Der Fall der Ruderin Nadja Drygalla entwickelt sich zum Fiasko – für alle Beteiligten. Da wären die Medien, die diese Geschichte viel zu hoch gehängt haben. Die Umtriebe des Rostocker Neonazis Michael Fischer interessieren sonst kaum jemanden, dabei würde es sich lohnen, genauer nach Mecklenburg-Vorpommern zu schauen – nicht nur zu Olympia-Zeiten, wenn es um das deutsche Ansehen in der Welt geht. Regelmäßig werden hier Menschen von Neonazis angegriffen. Die enge Verknüpfung von NPD, die im Landtag Steuergelder kassiert, und militanten Neonazis ist ein Thema, das es verdient hätte, kontinuierlich beleuchtet zu werden.

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Lichtenhagen-Gedenken: Und zwar ohne Gauck!

Berlin 5.7.12 – Pressemitteilung der Kampagne „Rassismus tötet!“ zur Einladung des Bundespräsidenten nach Rostock-Lichtenhagen

In Rostock wird es am 26. August eine zentrale Gedenkveranstaltung anlässlich des 20. Jahrestages der Ereignisse in Rostock-Lichtenhagen geben. Initiatoren derselben sind die Stadt Rostock sowie die Bürgerinitiative „Lichtenhagen bewegt sich“, die nach wie vor relativierend von  „Ausschreitungen“ und „Auseinandersetzungen“ spricht. Continue reading Lichtenhagen-Gedenken: Und zwar ohne Gauck!

Rostock/Lichtenhagen: „Es geht um die Opfer, nicht um die Anwohner_innen!“

Ein Kommentar zur Debatte 20 Jahre nach den Pogromen in Rostock/Lichtenhagen

Vor 20 Jahren loderten Flammen aus dem Sonnenblumenhaus in der Mecklenburger Allee. Ein rassistischer Mob versuchte in das Haus einzudringen, während über 100 Vietnames_innen im obersten Stockwerk zusammen mit einigen Reportern um ihr Leben fürchten mussten. Die zuständigen Polizeidienststellen und die hiesige Politik wollten oder konnten sich den Pogromen nicht wirkungsvoll entgegenstellen. Nur wenige Monate nach der vermeintlichen Wiedervereinigung beider deutschen Teilstaaten wurde das brennende Hochhaus zu einem weltweit bekannten Symbol für das neue Gesamtdeutschland. Der Begriff „Lichtenhagen“ war auf Jahre hinaus mit Rassismus und Gewalt verbunden.

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Anschlag auf Rostocker Ausländerbehörde

Auf die Rostocker Ausländerbehörde ist in der Nacht zu Sonnabend ein schwerer Brandanschlag verübt worden. Vermummte setzten Reifenteile in Flammen. Es entstand ein Sachschaden von mehreren zehntausend Euro. Möglicherweise steht die Tat im Zusammenhang mit der Abschiebung eines afghanischen Flüchtlings.

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Rostock: Zirkusvorstellungen abgesagt

Der so­ge­nann­te Num­mer eins Zir­kus in Ost­deutsch­land „Probst“ woll­te ur­sprüng­lich in Ros­tock zum fünf­ten Juni seine Zelte in der Han­se­stadt auf­schla­gen. Neben den ob­li­ga­to­ri­schen Clowns soll­ten auch ver­schie­de­ne Tiere vor­ge­führt wer­den.

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Rostock im Dritten Reich: Zentrum der deutschen Rüstungsindustrie

Neben motorisierten Bodentruppen, die vor allem Panzer und Lastwagen benötigten, war für die deutsche „Blitzkrieg“-Taktik die Zerstörung gegnerischer Ziele aus der Luft unerlässlich. Darum war die Entwicklung neuer Flugzeuge für das Nazi-Reich kriegsentscheidend. In Rostock siedelten sich ab 1932 die Heinkel-Werke an, die unter dem NS-Regime schnell an Bedeutung gewinnen sollten.

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Agrogentechnik: Die Lage im Frühjahr 2012

Es könnte eine der wenigen politischen Auseinandersetzungen sein, in denen die bunte Mischung von Demonstrationen, Basisarbeit und militanten Aktionen einen ganzen Industriezweig vertreibt: Die Agrogentechnik steht kurz vor dem Aus – zumindest in Deutschland (was nicht reicht), zumindest im Freiland (was ebenfalls nicht reicht) und zumindest bei diesem speziellen Thema (was …). Der Grund: Die Mischung macht’s – mit einem wirkungsvollen und kreativen militanten Element, nämlich die Feldbesetzungen, Feldbefreiungen und Attacken auf die Infrastruktur der Firmen und Institutionen. Nun beginnt wieder eine Vegetationsperiode – und an den Versuchsstandorten regen sich die Firmen, um wieder aktiv zu werden … Continue reading Agrogentechnik: Die Lage im Frühjahr 2012