[HRO] Spontandemonstration nach Naziaktion in der KTV

Etwa 150 Menschen fanden sich am Sonntagabend unter dem Motto „Das Viertel ist sich einig – gemeinsam gegen Nazis“ in der Kröpeliner-Tor-Vorstadt zusammen, um ein Zeichen gegen rechte Umtriebe in ihrem Viertel zu setzen. Anlass war eine am selben Tag vorausgegangene Provokation von Neonazis. Diese waren mittags in einer etwa 20-köpfigen Gruppe vorm Café Median, einem linken Stadtteil- und Wohnprojekt, erschienen und hatten eine Fahne der Antifaschistischen Aktion verbrannt.

 

Der Demonstrationszug startete in der Borwin-Straße, zog über die Fritz-Reuter-Straße und die Margareten-Straße bis zum Margaretenplatz. Die Teilnehmer*innen zeigten sich entschlossen und kämpferisch. Während der Demo wurde Pyrotechnik gezündet, um die Aufmerksamkeit der Anwohner*innen zu erregen. Außerdem waren immer wieder Böller zu hören. Diese sind zwar auch geeignet, Aufmerksamkeit zu erregen, viel mehr jedoch, Angst zu verbreiten. Wir finden es kurzsichtig, mit Böllern um sich zu schmeißen, wenn es Anliegen der Demo ist, um Solidarität im Viertel zu werben. Die meisten unserer Nachbar*innen haben keinen Bock auf Nazis im Viertel – genau so wenig aber auf einen Mob, der böllernd durch die Straßen zieht und ahnungslose Menschen verängstigt. Genoss*innen, bitte bedenkt, was ihr mit Aktionen erreichen wollt und welche Mittel dabei angemessen sind! Wer einfach nur Bock hat, ein paar Böller zu schmeißen, sollte auf Silvester oder andere passende Gelegenheiten warten.

Klar muss auch sein: Diese Sponti darf nicht die einzige Konsequenz der zunehmenden Naziaktivitäten in der Hansestadt sein. Es liegt an jeder*jedem aufmerksam zu sein, sich und andere zu organisieren, und den Faschisten den Weg aus unseren Vierteln zu zeigen. Antifas in die Kampfsportvereine, Antifa in die Offensive!

antifa-red-and-black
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