Der Mord an Mehmet Turgut in Rostock ist 13 Jahre her. Bei der heutigen Gedenkveranstaltung in Rostock wurde an die Tat erinnert – doch zuvor trieben unbekannte Täter ihr Unwesen.
In der Nacht zu Samstag haben unbekannte Täter das Denkmal zu Ehren von NSU-Mordopfer Mehmet Turgut mit schwarzer Farbe beschmiert. Wie die Polizei am Samstag mitteilte, handelte es sich um eine offensichtlich politische Tat. Ein Ermittlungsverfahren wurde eingeleitet.
Die Tat zielte laut Polizei eindeutig darauf ab, die am Nachmittag stattfindende Gedenkveranstaltung anlässlich des 13. Todestages von Turgut zu beeinträchtigen. Zu der Veranstaltung, an der rund 120 Menschen teilnahmen, hatten die Stadt Rostock und die Initiative „Mord verjährt nicht!“ für eingeladen.
Rechter Terror mit Morden und Sprengstoffanschlägen
Am Ort des Verbrechens im Stadtteil Toitenwinkel war vor drei Jahren das Mahnmal zur Erinnerung an Turgut eingeweiht worden. Bis zum Beginn der Gedenkveranstaltung konnte die schwarze Farbe wieder entfernt werden. Die Schmierereien zeigten, dass Antifaschismus wirklich nötig sei, sagte Sozialsenator Steffen Bockhahn (Linke).
Mehmet Turgut war Ermittlungen zufolge am 25. Februar 2004 von den NSU-Mitgliedern Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt erschossen worden. Der rechten Gruppe werden zwischen den Jahren 2000 und 2007 zehn Morde zur Last gelegt. Hinzu kommen zwei Sprengstoffanschläge und mehrere Banküberfälle, unter anderem in Stralsund. Seit bald vier Jahren läuft in München der Prozess gegen die mutmaßliche Rechtsterroristin Beate Zschäpe.