[Original erschienen unter https://de.indymedia.org/node/14330]
Bekanntgabe der erneuten Besetzung der Betty in Rostock, Ulmenstraße 45, am 10.10.2017, 20:00 Uhr
Wir sind gekommen, um zu bleiben.
Bekanntgabe der erneuten Besetzung der Betty in Rostock, Ulmenstraße 45, am 10.10.2017, 20:00 Uhr
Wir sind gekommen, um zu bleiben.
Wir, die Betty-Gruppe, haben erneut das ehemalige Elisabeth-Heim besetzt. Dieses Mal werden wir das Haus nicht freiwillig verlassen, es sei denn das Studentenwerk, die Stadt, das Land, der Oberbürgermeister und der Sozialsenator garantieren vertraglich,sich für eine dauerhafte Bleibeperspektive des Betty-Ensembles einzusetzen.
Unser Ziel ist vorerst, das Haus mit notwendigen Reparaturmaßnahmen am Dach winterfest zu machen. Weiterhin fordern wir den Erhalt des Gebäudes und den sofortigen Stopp der Abrissplanungen. Als Bewohner_innen dieser Stadt haben wir das Recht, ihre Gestaltung maßgeblich mitzubestimmen. Bei den Planungen bezüglich des Elisabeth-Heimes wurde der Großteil der Anwohnerschaft und der Ortsbeirat übergangen. Außerdem wurde die Erhaltungssatzung der KTV absichtlich umgangen, indem das Gebäude dem Verfall ausgesetzt wurde, um einen Abriss aufgrund des Zustandes rechtfertigen zu können. Wir sehen nicht nur das Studentenwerk sondern auch die Stadt und das Land MV als Verantwortliche, die diese Situation herbeigeführt haben.
Wir fordern mehr Transparenz und basisdemokratische Entscheidungsprozesse!
An dieser Stelle möchten wir betonen, dass wir preiswerten Wohnungsbau (und Essensmöglichkeiten) für Studierende und andere Menschen als notwendig erachten, aber nunmal den Abriss dieses geschichtsträchtigen Gebäudes ablehnen. Deshalb fordern wir, die Bebauung anderer zur Verfügung stehenden Flächen zu forcieren.
Desweiteren lehnen wir es ab, Studierende und Anwohnende gegeneinander auszuspielen. „Betty für alle!“ schließt wirklich alle mit ein.
(Naja, außer Nazis.)
In Rostock ist leider seit Jahren ein kultureller Verfall im Bereich der Jugend, junger Erwachsener, Geflüchteter, Straßenkinder und -erwachsener normal geworden. Viele soziale, kreative, offene und unkommerzielle Projekte wurden von der Stadtpolitik, der daraus folgenden Stadtentwicklung, sowie durch profitorientierte Unternehmen verdrängt. Die Übrigen müssen anhaltend ums Überleben kämpfen.
Gerade in Zeiten, in denen Mieten scheinbar unaufhaltsam steigen und die soziale Ungerechtigkeit immer größere und existenzbedrohende Ausmaße annimmt , ist es – neben dem Kampf gegen besagte Ungerechtigkeiten – umso wichtiger, Orte zu schaffen, an denen die kapitalistische Verwertungslogik, sowie Ausgrenzung und Leistungszwang hinterfragt und analysiert werden und in denen Solidarität gelebt wird.
Wir wollen in der Betty einen solchen Ort des sozialen Miteinanders schaffen, an dem wir selbstorganisiert, solidarisch und auf Augenhöhe von- und miteinander lernen können.
Mehr soziokulturelle/kollektive/autonome/selbstverwaltete Zentren für Rostock und die Welt!
BETTY BLEIBT!
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