Wie schon 2010 fand auch der diesjährige „Trauermarsch“ der Nazis ein desaströses Ende. Zahlreiche Blockaden, entschlossene antifaschistische Intervention und nicht zuletzt die mangelnde Koordination von Polizei und Nazis ließ das geplante Nazigroßevent, anlässlich der Bombardierung Dresdens, zum Trauerspiel werden. Die neugewählte Taktik der Nazis an mehreren Orten im Dresdner Stadtgebiet gleichzeitig aufzumarschieren brachte nicht den erhofften Erfolg, sondern endete in Polizeikesseln und einer baldigen Heimfahrt, sofern dies den Nazis noch möglich war.
Auch 2011 beteiligten sich wieder mehrere hundert Nazis aus Mecklenburg-Vorpommern am Geschichtsrevisionismus „Dresdner Schule“. Wie in den Jahren zuvor reisten diese in Bussen verschiedener lokaler Busunternehmen an. In Brandenburg schlossen sich die mecklenburg-vorpommer’schen Nazis in einem Buskonvoi mit Nazis aus Schleswig-Holstein, Brandenburg und Berlin zusammen. Gesammelt wurden die etwa 15 Busse von der Polizei in die Dresdner Südvorstadt geleitet, wo es den Nazis im eigentlichen Aufmarschgebiet über Stunden hinweg nicht möglich war die Busse zu verlassen. Aufgrund zahlreicher Ausschreitungen südlich des Hauptbahnhofs konnte die Polizei den Nazis keine sichere Route gewährleisten und veranlasste gegen 14.00 Uhr die Abfahrt der Busse an den Dresdner Stadtrand, rund um den S-Bahnhof Plauen. Ob es sich dabei um taktisches Kalkül der Polizei handelte den Nazis zu suggerieren, wenn sie sich weiter stadtauswärts in Richtung Autobahn begäben, wäre eine Demonstration möglich, um diese anschließend zügig aus der Stadt zu begleiten oder ob es sich dabei um ernsthafte Demonstrationsangebote seitens der Dresdner Polizei handelte, lässt sich nicht beantworten. Die etwa 250 Nazis aus Mecklenburg-Vorpommern versuchten diese Gelegenheit zu nutzen und formierten sich mit weiteren Neonazis aus dem angereisten Buskonvoi unter Anweisungen von Thomas Wulff in einem „Mecklenburg und Pommern“ Block. Dieser überstürzte Demonstrationsversuch endete nach eigenen Angaben der Nazis nach etwa 500 Metern in einem weiteren Polizeikessel.
Unter den aus Rostock angereisten Neonazis befand sich auch Danny Brandt. Für den NSR‘ler dürfte der Misserfolg der Neonazis in Dresden besonders bitter sein, war es doch eine der letzten Möglichkeiten für ihn sich noch einmal gemeinsam mit seinen Kameraden im revolutionären Habitus im Kampf um die Straßen zu zeigen. Danny Brandt wurde vor kurzem zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. (link) Das eigene Unvermögen der Neonazis und die vielfältigen antifaschistischen Gegenaktionen am 19.02., wie auch die Beschädigung mehrerer von Nazis angemieteter Busse der Busunternehmen Gürgens und M. Maaß Reisen aus Bansin und Plau am See, führten zu einem fatalen Ausgang für die Naziszene M-V’s.