Rechtsextreme greifen Häuser in KTV an und brüsten sich mit den Taten im Internet. „Endstation Rechts“ erwartet entschiedeneres Eingreifen der Behörden.
Rostock. Es bleibt nicht mehr bei Worten: Der Konflikt zwischen Rechtsextremisten und der linken Szene in der Hansestadt spitzt sich zu. Auslöser: Gleich zwei Mal innerhalb weniger Tage haben Rechtsextremisten das linksalternative Wohnprojekt „Awiro“ in der Kröpeliner-Tor-Vorstadt angegriffen. In den sozialen Netzwerken im Internet brüsten sich die Rechten mit ihren Attacken, posieren vermummt vor den Häusern an der Niklotstraße und zeigen eine brennende Fahne der Antifa, der antifaschistischen Aktion. Der Staatsschutz der Rostocker Polizei ermittelt: „Wir beobachten die Entwicklung sehr genau“, sagt Sophie Pawelke, Sprecherin des Polizeispräsidiums.
Am Donnerstag vor Weihnachten hätten Rechtsextreme gegen 3 Uhr nachts sogar versucht, in das Szenecafé Median einzudringen.
Bereits seit Wochen schaukelt sich die Lage im Internet hoch. Seit Sonntag vor einer Woche ermittelt die Polizei. Mitten in der KTV waren rund 70 Personen aufmarschiert, verbrannten eine Deutschland-Fahne und zündeten Pyrotechnik. Noch am selben Abend folgte der erste Angriff auf die „Awiro“-Häuser. Dabei gelten die KTV und vor allem die Niklotstraße als Hochburg der Antifaschisten.
Julian Barlen, SPD-Vorsitzender in Rostock und Mitbegründer des Forums „Endstation Rechts“ erwartet von den Behörden ein entschiedeneres Eingreifen.