Am Tag des Gedenkens von Mehmet Turgut musste ich innerhalb unserer Szene eine Erfahrung mit einer Vokü-Crew machen, die den Begriff „Volksküche1“ in Frage stellen. Denn die Situation war folgende:
Ich begab mich nach einer Podiumsdiskussion zum oben erwähnten Anlass in Richtung Vokü und als ich dran war die Vorspeise alle – was verständlicherweise passieren kann; doch als ich, wie es in der Vergangenheit schon mehrere machten, die „Spende“ um einen Euro dafür runter zu handeln, entgegnete mir eine barsche Stimme „nein ist nicht“, worauf ich zunächst angenommen hatte, es handelte sich dabei um einen Scherz, doch schockierend musste ich feststellen, dass dem nicht so war. Denn als ich das Argument vorbrachte, dass ich es momentan nicht so Dicke habe, wurde ich mit den Worten in etwa: „dann bist du hier falsch“ abgewiesen, was ich bisher in keiner alternativen Szene erlebt habe. Dann sollte ich mich nochmals anstellen ohne das sich die Meinung änderte und somit beim zweiten Versuch ungewollt einen Stau verursachte, bis jemensch anderes von der Vokü-Crew nachgab, denn die Begründung war, dass ich nicht den richtigen Ton getroffen habe und die Einrichtung einen erzieherischen Aspekt verfolge. Diese Belehrung musste ich mit über 30 über mich ergehen lassen.
Auch ist der Begriff „Spende“ – worunter ein Beitrag nach freiem Ermessen der gebenden Person zu verstehen ist – sehr unglücklich gewählt. Und so etwas nennt sich dann Vokü, wo alle die zumindest die gleichen Ansichten vertreten innerhalb der Szene, eigentlich der Zugang ermöglicht werden sollte. Doch scheint es in einer Zwickmühlen-Situation – Spagat zwischen kreativen Freiraum und Einnahmedruck (hier von Kommunalpolitik verursacht) – anders zu laufen. Wieder einmal ein Beispiel, was Abhängigkeit bedeutet.
1) Der Begriff aus ist politischer Sicht falsch gewählt, eigentlich müsste es innerhalb der Szene – zumindest wo es richtig verstanden wird – Alternative Küche lauten. Oder hier eher Vekü, da vegan.