Gegenwärtig tourt die NPD im Rahmen des Bundestagswahlkampfes durch Mecklenburg-Vorpommerns Städte und hetzt gegen Asylbewerber_innen. Bisher fiel die Widerstand gegen die rassistische Propagandafahrt eher gering aus. Nachdem sich die NPD jedoch bereits am Mittwoch in Stralsund schon regen Protesten ausgesetzt sah, wurde ihr heutiger Tourstopp in Rostock gänzlich zum Debakel.
Rund 250 Menschen aus dem antifaschistischen Spektrum der Stadt und unzählige Bürger_innen, die sich den Protesten spontan anschlossen, übertönten Udo Pastörs Tiraden und zeigten den Neonazis, dass sie in Rostock nicht willkommen sind.
Der Polizei, die zunächst nur mit wenigen Einsatzkräften, später aber mit einem massiven Aufgebot vor Ort war, gelang es nicht die Antifaschist_innen von der Kundgebung fernzuhalten. Binnen kürzester Zeit umringten wütende Menschen die NPD´ler und ihre Fahrzeuge. Trotz strahlenden Sonnenscheis mussten die verärgerten Neonazis dann auch noch die Schirme aufspannen, als ein Regen aus Eiern und Obst auf sie niederging. Dabei wurden angeblich zwei Neonazis verletzt. Solidarische Händler_innen verkauften ihre Waren zum Einkaufspreis an die Antifaschist_innen oder verschenkten sie gar. Udo Pastörs, ebenfalls von Eiern getroffen, verlor vollends die Fassung und ergoss sich in Selbstmitleid und Beleidigungen gegenüber den Antifaschist_innen.
Nach einer guten Stunde packten die Neonazis dann in einer demütigenden Prozedur ihre sieben Sachen zusammen und verließen unter Geleitschutz den Kundgebungsort, während sich die Polizei nach Kräften darum bemühte die öffentliche Sicherheit und Ordnung wieder herzustellen.
Im Anschluss konnten sich die Antifaschist_innen zerstreuen und das gute Wetter genießen.
Die NPD hat mit ihrem „Flaggschiff“ in der Rostocker Innenstadt Schiffbruch erlitten. In der Freude über den heutigen Erfolg darf aber nicht vergessen werden, dass im Rostocker Nord-Westen aktuell altbekannte Neonazis versuchen zu neuer Stärke zu finden und Hegemonieansprüche in den Plattenbaugebieten westlich der Warnow stellen. Auch dort gilt es künftig das antifaschistische Engagement zu intensivieren, damit Neonazis in ganz Rostock keinen Fuß auf den Boden kriegen.