Lange hat die neofaschistische NPD keine rechten Erfolgserlebnisse mehr gehabt. Krach im starken Landesverband Sachsen, ein drohendes Verbotsverfahren, die NPD-Frauenorganisation „Ring Nationaler Frauen“ (RNF) steckt in einer Führungskrise und auch die Mitgliederzahlen der Splitterpartei sinken die letzten Jahre kontinuierlich.
Da wurde es wohl Zeit, endlich wieder eine Siegesmeldung verkünden zu dürfen. Ähnlich, wie die Goebbelsche Propaganda im Dritten Reich bereits die Einnahme der Stadt Stalingrad verkündete, als sie noch zäh von sowjetischen Einheiten verteidigt und schließlich zurückerobert wurde, verkündet das NPD-nahe Nachrichtenportal „Mupinfo“ die Gründung eines neuen NPD Kreisverbandes in Nordwestmecklenburg. Angeblich gestiegene Mitgliederzahlen seien Grund für die Neugründung.
Als Kreisvorsitzender sei der „Wismarer Student Tino Streif“ gewählt worden, der nun auf eine „starke Mannschaft“ zurückgreifen könne. Wie „stark“ seine Minitruppe genau ist, darüber schweigt mensch sich in der sogenannten „Mupinfo-Redaktion“ aus. Allzu groß dürfte das Grüppchen jedoch nicht sein, selbst Mupinfo beschrieb die Neugründung lediglich als „Zellenteilung im Thinghaus“. Andreas Theißen, Vorsitzender des früheren Gesamtkreisverbandes, stammelte in einer Begrüßungsrede: „Aufgaben, die vorher auf wenigen Schultern lasteten, sind nun gut und klar verteilt sein (sic!) um einen politischen Umschwung herbeizuführen.“
Ein politischer Umschwung steht der rechtsradikalen Partei sich bevor. Experten schätzen, dass ein NPD-Verbotsverfahren in etwa drei Jahren beendete sein könnte. Viel Zeit bleibt den Nationalen Zellenteilern also nicht mehr, wenn sie sich weiter „kommunal verankern“ wollen, wie es heißt. Bild: Aufkleber der VVN-BdA, die seit Jahren mit ihrer Kampagne „No NPD“ für Verbot der NPD wirbt. Mehr Infos unter: http://ino.blogsport.de